Viele Synonyme gibt es für dieses Wort wie angstfrei, furchtlos oder unerschrocken. Am Besten gefällt mir jedoch die im Wort befindliche Bedeutung, des „Mutes etwas zu wagen“.
Seien wir doch mal ehrlich, wie oft denken wir „ich würde gerne“, aber lassen uns dann von Sorgen, Ängsten, den Meinungen anderer oder auch geltenden Normen davon abbringen.
Dabei würde es sich vielleicht lohnen es einfach zu tun und auszuprobieren, das Risiko einzugehen und eben nicht zu 100% abschätzen zu können was die Folgen sind.
Ja, vielleicht geht es schief, aber kann ich das wissen, wenn ich es nicht versucht habe? Muss ich mir vielleicht irgendwann vorwerfen, dass ich einfach zu feige war etwas zu machen und meinen Traum zu leben- wer weiss denn schon was morgen ist und wie sich alles entwickelt?
Nein, ich spreche nicht von Wahnsinn oder völlig irren Ideen, aber vom Mut etwas auch durchzuziehen, wenn der Traum gereift ist, oder auch dem Mut etwas NICHT zu tun, obwohl alle etwas anderes sagen und meinen.
Zum Glück habe ich eine Partnerin an meiner Seite, die ähnlich denkt und sich gemeinsam mit mir immer wieder in neue Abenteuer stürzt, was wahrscheinlich an ihren Wikinger-Genen liegt
Übertragen auf die Pferde heisst das mit Sicherheit nicht, sich auf jedes bockende Pferd zu setzen um sich selbst etwas zu beweisen, aber den Mut zu haben auch mal etwas auszuprobieren, über den Tellerrand zu schauen, althergebrachtes zu eruieren, sich von Dogmen und vielleicht auch Systemen zu verabschieden und auf das Pferd zu hören. Gemeinsam auf die Reise zu gehen und Abenteuer zu bestehen, für etwas zu brennen und vor allem auch dem Pferd seine Meinung zuzugestehen und dies auszuhalten, die Kreativität des Pferdes fördern- auch mal 5 gerade sein zu lassen und sich nicht in der Genauigkeit so stark zu vergraben, dass man die Freude verliert und dem Pferd das Gefühl gibt nichts mehr richtig machen zu können.
Es ist so einfach alles zu kontrollieren und in der Komfortzone zu bleiben, aber manchmal muss man sich eben auch etwas trauen, wenn das Pferd denn die nötige Kraft und Gesundheit hierfür hat.
Natürlich galoppiert das junge Pferd nicht ausbalanciert, aber vielleicht fällt ihm eben diese Gangart trotzdem am leichtesten und kann somit die Basis für die weitere Ausbildung sein, statt es im Schritt oder Trab zu frustrieren um nach Lehrbuch auszubilden, welches es vielleicht nicht gelesen hat.
Aber auch etwas nicht zu tun braucht manchmal Mut- Nein zu sagen zum Wohle des Pferdes! Vielleicht habe ich eben kein „gesundes Pferd“ und habe den Mut zu sagen, dass ich dieses Pferd eben nicht reite, obwohl meine Umwelt der Meinung ist „der hat doch nichts“, oder ich reite eben mein Pferd nicht mit 3 an, weil das die anderen auch so machen, sondern gebe ihm noch Zeit sich zu entwickeln.
Es erfordert Mut seinen eigenen Weg zu finden und nicht mit dem Strom zu schwimmen, eigene Träume und Ziele vielleicht auch abzuschreiben, weil man eben nicht das passende Pferd dazu hat mit dem man in der Dressur glänzen oder schnelle Turns am Rind machen kann, nicht den Working Equitation Crack oder das Springpferd welches man sich gewünscht hat.
Neue Wege zu finden, die dem Pferd helfen, zurück zur Basis zu gehen, neu anzufangen, Dinge zu ändern, sich einzugestehen, dass man auch Fehler gemacht hat- ja, auch das erfordert Wagemut.
Traut euch Ja zu sagen, ja zum Leben, ja zu euren Träumen, ja zu dem was euch und eurem Pferd gut tut, aber auch Nein, und damit meine ich Nein egal wer vor euch steht, wenn ihr tief in eurem Inneren fühlt, dass es nicht richtig ist, denn wir sind Partner, Freund und Anwalt unserer Pferde!
Bild: Lillebror, unser kleinster mit dem ganz ganz grossen Herzen und vor allem jeder Menge Wagemut!