MUSS EIN BOSAL PFERD INS BIT?

Sehr häufig werde ich gefragt, OB EIN PFERD DAUERHAFT IM BOSAL GERITTEN WERDEN KANN bzw. wie schnell es ins Bit umgestellt werden müsse?

Natürlich kann ein Pferd im Bosal alles lernen, vom “der Körper folgt der Nase des Pferdes” (einfachstes Lenken) zur Piaffe, fliegenden Wechseln oder was sonst so euer individuelles Ziel ist, worauf ihr hinarbeiten möchtet.

Dazu wird es zunächst beidhändig, später auch einhändig geführt.

Das Bosal verliert seine Wirkung nicht, wenn es einhändig bedient wird – Vaqueros ropen auch nicht erst im Bit. Das Bit hat keine aufrichtende Wirkung, im Gegenteil es wirkt vorwärts abwärts dehnend. Es öffnet die Oberlinie und bringt die größtmögliche Öffnung zwischen Atlas & Axis (die wir ja möchten). Genau wie in jeder anderen Zäumung in der Ausbildung des Pferdes sollte darauf geachtet werden, immer ein wenig Biegung im Pferd zu haben. Ein Pferd kann durchaus ein Leben lang im Bosal geritten werden, wird es unsensibel liegt es an der Hand, nicht an der Zäumung.

Längst nicht alle Vaquero Pferde wurden ins Bit umgestellt (steht schon bei Joe Mora). Ein Hemd war so teuer wie ein Pferd in der Zeit der Kolonialisierung von CA, Metall war Mangelware. Da ist es nur logisch, dass viele Pferde im Bosal geritten wurden bis an ihr Lebensende. Ich würde es eher so ausdrücken: “Wenn man ins Bit muß, weil das Pferd im Bosal unsensibel wird, dann sollte man das Bit mit Sicherheit im Schrank hängen lassen!” Übrigens ist ein Bosal nicht handlastig, im Gegenteil, ohne korrekte Sitzhilfen funktioniert es schlicht nicht (zumindest nicht wie gedacht)…max. 20% Hand und 80% Körper.

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